„Empathisch zu sein, bedeutet, die Welt durch die Augen der anderen zu sehen und nicht unsere Welt in ihren Augen.” (Carl Rogers)

Mein heutiges Selbstverständnis als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, mit dem Schwerpunkt Verhaltenstherapie, ist geprägt durch meine Arbeit in unterschiedlichen Berufszweigen und Tätigkeitsfeldern.

Besonders durch das Studium der Heilpädagogik ist mein Tun bestimmt durch den Gedanken der „Ganzheitlichkeit“. Orientiert an der Handlungsprämisse „Wir müssen das Kind verstehen, bevor wir es behandeln“ (Paul Moor), ist es das Ziel Kinder, Jugendliche und deren Eltern mit ihren Fähigkeiten, Ressourcen, Erfahrungen, ihren Belastungen und Problemen in ihrer Lebenswelt zu sehen und sie damit im therapeutischen Prozess einzubeziehen.

Die Verhaltenstherapie ermöglicht es lösungsorientiert zu arbeiten, die Funktion eines Verhaltens und dahinterliegende Muster, Überzeugungen und Annahmen zu verstehen und diese zu hinterfragen und zu verändern, wenn sie Entwicklung, Beziehungsgestaltung und den Alltag beeinträchtigen und zu Leid führen.

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Diagnostik Autismus

Um Erleben und Verhalten von Kindern und Jugendlichen zu verstehen, kann es von entscheidender Bedeutung sein eine diagnostische Einschätzung vorzunehmen. Besonders die Diagnosestellung von Autismus-Spektrum-Störungen stellt dabei eine besondere Herausforderung dar. In meiner beruflichen Tätigkeit als Heilpädagogin, wie auch als Therapeutin, habe ich über die letzten 10 Jahre hinweg viele Kinder und Jugendliche mit Autismus-Spektrum-Störungen und ihre Familien kennengelernt und dadurch die Vielschichtigkeit dieses Störungsbildes in seiner Phänomenologie erlebt. Viele Familien müssen leider oft lange auf eine sichere Diagnosestellung und eine darauffolgende Psychoedukation und Behandlung warten, was den Leidensdruck häufig erhöht oder zur Entwicklung komorbider Störungen führen kann. Vor dem Hintergrund langjähriger praktischer und klinischer Erfahrung in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störung, aber auch mit anderen psychischen Erkrankungen, die differentialdiagnostisch abgegrenzt werden müssen, ist die Durchführung von autismusspezifischer Diagnostik zu einem Schwerpunkt meiner Arbeit geworden, der mir auch persönlich sehr am Herzen liegt.

Supervision

Ich schätze die Arbeit als Supervisorin sehr und möchte eine Atmosphäre schaffen, in der es neben dem Überdenken und der Betrachtung der eigenen Arbeit und des eigenen Handelns ebenso gelingen kann, sich selbst in der therapeutischen Rolle zu erleben und Aspekte der Selbsterfahrung zu berücksichtigen. Besonders bei der Konfrontation mit schwierigen Therapie- und Gesprächssituationen oder dem „Angesprochen-werden“ mit eigenen Themen oder Anteilen soll es möglich sein, diese zu reflektieren und Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten.

Darüber hinaus möchte ich dabei unterstützen Gesprächsführung und therapeutische Interventionen individuell an Kinder, Jugendliche und ihre Bezugspersonen anzupassen. Dadurch soll Beziehung über den Verlauf der Behandlung weiter gestaltet, neue Beziehungserfahrungen ermöglicht und Ressourcen aktiviert werden. Somit können vor dem Hintergrund einer stabilen Arbeitsbeziehung evidenzbasierte therapeutische Interventionen durchgeführt werden.

Trotz akuter und oft hoher Belastung bei Kindern, Jugendlichen und deren Eltern geht es darum den „roten Faden“ in der Therapie beizubehalten, und die Bezugspersonen und das Umfeld mit einzubeziehen, damit Symptomatik und Leidensdruck reduziert werden können.

Dozententätigkeit

Seit 2018 bin ich als Dozentin an unterschiedlichen universitären Ausbildungsinstituten für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie tätig. Neben der Vermittlung theoretischer Grundlagen zu einzelnen Störungsbildern sowie evidenzbasierten Behandlungsinterventionen ist es mir besonders wichtig in den Seminaren zu berücksichtigen, was bei der praktischen Umsetzung der theoretisch vermittelten Interventionen in der Arbeit mit unterschiedlichen Kindern, Jugendlichen und deren Bezugspersonen schwierig, herausfordernd oder belastend werden kann. Dabei sollen die Erfahrungen der Therapeut:Innen aus ihrer praktischen Tätigkeit und ihre Befürchtungen bezüglich der Umsetzung bestimmter Interventionen berücksichtigt werden. Ziel soll es sein, Ideen und Anregungen zu bekommen, wie Interventionen und auch Techniken der Gesprächsführung individuell angepasst und umgesetzt werden können.